Agra

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Der Weg, den wir gehen müssen, um ein Ticket für den Zug nach Agra zu erhalten, ist examplarisch für die generelle Auskunftsfreudigkeit der Inder, die uns bisher entgegen gebracht wurde.
Das Hauptverkehrsmittel für uns ist die Motor-Rikkscha, die bis zu vier Europäer oder gefühlte 150 Inder auf einmal transportieren kann. Die Fahrer der selbigen versuchen bei jeder Gelegenheit den europäischen Fahrgast von ihrem eigenen, besseren Ziel zu überzeugen. Nicht dass das in Reiseländern dieser Art ungewöhnlich wäre, aber die Dreistigkeit der Inder ist doch außergewöhnlich penetrant. Schön ist auch, wenn der Fahrer bei einer Fahrt zum Hostel einfach eine andere Unterkunft ansteuert, für deren Vermittlung er später eine Provision bekommt.

Jedenfalls schaffen wir es nach längerem Herumirren und gutem Zureden noch Plätze im relativ ausgebuchten Zug nach Agra zu erhalten.

Steven sucht unsere Namen am Sitzplatzplan für unseren Zug

Sarah und ich auf der Dachterasse unserer Unterkunft. Im Hintergrund das Taj Mahal.

Nach der Ankunft in Agra finden wir ein schönes Hostel mit zwei Zimmern auf dem Dach. Alle Häuser sind hier sehr hoch gebaut, sodass man immer einen Blick auf das Taj Mahal hat. Und alle haben natürlich gleichsam den “nicest view to Taj” und sind “highest rooftop restaurant”.
Den Rest des Tages verbringen wir mit Stadtspaziergang, Essen und einem abendlichen Bier.
Am nächsten Morgen brechen wir um 6h auf, um den Massen an Taj-Mahal-Besuchern aus dem Wege zu gehen. Das klappt leider nicht ganz, denn scheinbar sind noch andere durch die penetrant lauten, morgendlichen (5:30!) Lautsprechergesänge für die muslimischen Mitbürger in Agra geweckt worden.

Typisches, indisches Essen. Nanbrot mit verschiedenen Gemüsevariationen. Hier, im westlich angehauchten Restaurant, esse ich mal nicht, wie ansonsten üblich, mit den Fingern.

Das Taj Mahal kurz nach Sonnenaufgang

Kamelwagen als Touristenattraktion

Rotes Fort in Agra

Ausgebreitete Wäsche am verdreckten Ufer des Yamuna River in Agra

Verkäufer von bunten Farben zum Holi-Fest, das einen Tag später beginnt

Nach diesem ereignisreichen Tag in Agra geht es abends mit einem Bummelzug in der niedrigsten Klasse nach Jaipur, etwa 250 km und 6h Zugfahrt entfernt. Ein hoher Lautstärkepegel, drängelnde, sich quetschende und teilweise übel riechende Inder machen die Fahrt auf harten “Sitzen” nicht ganz so angenehm.
Gegen Mitternacht kommen wir in Jaipur an und müssen sehr viele Hostels abklappern, bis wir etwas finden. Die Abzockstrategie aller Rikkschafahrer tut ihr uebriges…

Am nächsten Tag soll nun also Holi sein, ein Farbspektakel, das seinesgleichen sucht. Und scheinbar wird keiner davon verschont.


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