Goodbye Philippines

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Überfahrt nach Cebu

Überfahrt nach Cebu

Wir müssen zurück auf die Insel Cebu, wo wir von Cebu City aus nach Hause fliegen. Zum Glück haben wir uns dafür entschieden, die drei Tage im Kuckucksnest in vollen Zügen zu genießen, denn die Rückreise erfordert wieder viel Toleranz, um die letzten Urlaubstage nicht als missglückt zu bewerten. Die Süd-Ostseite der Insel ist touristisch nur wenig oder eigentlich fast gar nicht erschossen. Zwar gibt es einige große Schilder mit einladenden Namen, doch dahinter verbergen sich oft entweder total verwahrloste oder ganz verlassene Anlagen. Wieder einmal müssen wir feststellen, dass die wunderbar klingende Bezeichnung „beach resort“ kein geschützter Begriff ist.
Wir unterbrechen die Fahrt unzählige Male, schauen uns Gästezimmer an, doch auch wenn man mir wirklich nicht nachsagen kann, dass ich bei so etwas besonders etepetete bin, sind die meisten angebotenen Löcher doch über meiner Schmerzgrenze. Schimmelige Kopfkissen, lange schwarze Haarbüschel im Waschbecken, alles verdreckt, bunt zusammengefügt, dunkel, muffig, und dazu maßlos überteuert. Wehmütig denken wir zurück an die anderen schönen Unterkünfte mit hauseigenem Restaurant, wovon wir hier nur träumen können. Entscheiden wir uns für den moosigen Raum, in dem 4 Hochbetten nebeneinander stehen oder wird es doch das Zimmer in der Garage ohne Fenster, welches nur über eine morsche Brücke über eine Schlucht erreicht werden kann? Hilfsbereit sind die Menschen hier aber nach wie vor: Als wir vor einem Hotel stehen, das zwar recht gut aussieht, jedoch verlassen zu sei scheint, bindet eine Frau, die gerade mit ihrer Ziege spazieren geht, diese kurz an einen Baum und holt die Besitzerin. Wir nehmen ein Zimmer mit zwei Einzelbetten, die wir zusammenschieben wollen, bis wir dann später feststellen, dass sie aus Beton gegossen sind.

Die Dörfer bestehen hier aus wenigen Hütten und wenn wir anhalten, schauen uns alle neugierig an. Besucher, dazu auch noch auf dem Fahrrad, gibt es hier selten. Wir sind auf der Suche nach etwas Essbarem. Die Orte sind meist sehr länglich, die Häuser reihen sich links und rechts entlang der Hauptverkehrsstraße und führen nicht weit ins Landesinnere. An der Straße ist es üblich, dass an kleinen Kiosken verschiedene Töpfe stehen. Es gibt keine Karte, nach den man etwas bestellen kann. Am Morgen kocht die Frau des Hauses, was sie gerade zur Verfügung hat und die hungrigen Käufer stoppen dann und schauen, was sich unter den Deckeln versteckt.

Was gibt es wohl heute?

Was gibt es wohl heute?

Schweinetransport

Schweinetransport

Beim Zerhacken des Spanferkels regnet es kleine Fleischstückchen, die sich im Haar der Metzgerin sammeln

Beim Zerhacken des Spanferkels regnet es kleine Fleischstückchen, die sich im Haar der Metzgerin sammeln

Für uns ist hier leider nichts dabei. Unser Abendessen besteht – oh Schande – aus Bananen, Chips und Keksen, das einzige, was wir auftreiben konnten.

Neue Kandidaten für den sonntäglichen Hahnenkampf

Neue Kandidaten für den sonntäglichen Hahnenkampf

Jackfrucht

Jackfrucht

Wir verlassen die Einöde und kommen der Großstadt immer näher, was sich gleich durch den stets dichter werdenden Verkehr zeigt.

Eine ältere Dame beim abenteurlichen Versuch die Straße zu überqueren

Eine ältere Dame beim abenteuerlichen Versuch die Straße zu überqueren

Nach 75 Kilometern, die wir wie durch ein Wunder unbeschadet überstehen, erreichen wir Cebu City und wohnen in der selben Unterkunft, in der wir auch am ersten Tag der Reise übernachtet haben. (www.bugoybikers.com)
Wir fühlen uns fast wie zuhause, als wir das bekannte geräumige Zimmer beziehen. Die Räder werden geputzt und in den Transporttaschen verstaut, die letzten verbleibenden Stunden bis zum Abflug mit Sightseeing und Shopping genutzt.
Wieder einmal geht eine ausgesprochen schöne und abwechslungsreiche Reise zuende.

Tops - Ein Aussichtspunkt mit Blick auf Cebu City bei Nacht

Tops – Ein Aussichtspunkt mit Blick auf Cebu City bei Nacht


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