Panglao

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Zurück in Tagbilaran versuchen wir eine Fähre zur Insel Siquijor zu finden, doch der Oster-Ausnahmezustand zwingt uns eine Nacht in der Hauptstadt Bohols zu verbringen. Wir finden ein kleines Einzelzimmer, ein sehr kleines Zimmer, in das ein extra Klappbett gestellt wird, wodurch der ganze Raum nur noch aus Bett besteht und man kaum zur Tür hinein kommt. Valentins Beine stehen zur Hälfte über.
Heute haben wir uns besonders auf ein leckeres Abendessen gefreut, denn wir haben eine lange Fahrt von der Fähranlegestelle bis zur Hauptstadt hinter uns. Soweit ich mich erinnere, waren dies die ersten 90 Kilometer am Stück, und damit die längste Distanz, die ich bisher aus eigener Kraft zurückgelegt habe (von der Tandem-Reise mit Valentins Hilfe einmal abgesehen).
Das Abendessen fällt jedoch eher dürftig aus, alle Läden sind feiertagsbedingt geschlossen, wir haben also die Wahl zwischen frittierten Hühnchen und den großen bekannten Burgerketten. Vegetarische Gerichte sind hier natürlich utopisch. Verblüfft ist die ganze Küchencrew, als ich einen BigMac ohne Frikadelle in Auftrag gebe (da ist im Gegensatz zum Hamburger wenigstens etwas Salat und Käse drauf!).
Den unfreiwilligen Pausetag, da die Fähre nach Siquijor erst am Abend übersetzt, füllen wir mit einem Ausflug auf die Insel Panglao, die zwar sehr schöne Strände zu bieten hat, jedoch auch einen leichten Ballermannflair versprüht. Es gibt Strandläden, Sonnenbrillenverkäufer, Tauchanbieter und viele Kneipen.

Den ganzen Tag über Happy Hour...

Den ganzen Tag über Happy Hour…

Die einzigen in meiner Größe verfügbaren Flip-Flops sind doch etwas unpraktisch zum Radeln

Die einzigen in meiner Größe verfügbaren Flip-Flops sind doch etwas unpraktisch zum Radeln

Wir genießen für den einen Tag das bunte Treiben und profitieren vom vielfältigen Angebot: Wir essen ein leckeres Mittagessen direkt am Meer, sind jedoch insgesamt froh, dass wir auch die ruhigere andere Seite der Insel kennengelernt haben, wo wir den weißen Sandstrand mit niemandem teilen mussten.
Zum Nachtisch bestellen wir die traditionelle Nachspeise, genannt „Halo Halo“. Wie beschreibt man ein Halo Halo? Enthalten ist so einiges: Frisches Obst, Crushed Ice, Eiscreme, Früchte, aber auch viele unerwartete Zutaten, wie Mais und Cornflakes sind dabei. Insgesamt ein kurioses Geschmackserlebnis!

Halo Halo

Halo Halo

Die Fahrt nach Panglao hat großen Spaß gemacht. Zum einen war es morgens noch leicht bewölkt, was bei mir immer enorme Leistungsunterschiede zur Folge hat, außerdem war die Strecke landschaftlich schön. Die Straße war sehr hügelig, doch waren es keine großen Steigungen, sondern solche, die man mit dem gewonnenen Schwung der vorherigen Abfahrt mühelos bewältigen kann, bis man abermals wieder ein Stück hinunterrollen kann.

Panglao Island

Panglao Island

In der Hauptstadt gibt es auch ein großes Einkaufszentrum. Als wir es betreten, bleiben plötzlich alle wie eingefroren stehen, was uns sehr verwundert, bis wir am Ende der blechernen Lautsprecherdurchsage (erinnert stark an „Luke, ich bin dein Vater“) ein krächzendes „Amen“ heraushören. Danach geht der Betrieb gewohnt wuselig weiter, als wäre nichts gewesen.

Zunächst war mir die Fähre am Abend nicht ganz geheuer, doch jetzt sind wir froh, dass wir den Tag noch am Meer verbringen konnten. Auch das Hotel, das wir später beziehen werden, weiß bereits Bescheid, dass wir kommen, sodass uns eine Suche im Dunkeln erspart bleibt. Das Schiff macht einen ordentlichen Eindruck. Es ist kein kleiner wackeliger Kahn, sondern eine Art Autofähre. Wir konnten zwischen Betten (in die wir ohnehin nicht gepasst hätten) und Sitzplätzen wählen. Für die Überfährt zahlen wir pro Person nur vier Euro. Unsere Plätze sind direkt vor der Bar, das Bier ist eiskalt, es läuft Musik und in etwa zwei Stunden erreichen wir Insel Nummer fünf, von der es dann hoffentlich wieder viel Spannendes zu berichten gibt.

Wird gemacht

Wird gemacht


Ein Kommentar zu diesem Artikel

  1. Ihr macht einfach hammergeile Fotos!!! Und ihr habt so viel Schönes zu berichten, dass es fast weh tut! Bringt Kokosnussbrötchen und HaloHalo mit! Habt ihr Jackfruit mit Kokosmilch probiert? Habt ihr Tagalog gelernt?

    Küsse von den Kids!

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