Deutschland im Nebel

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Der Beginn unserer Reise ist geprägt von vielen Abschieden. Am Abreisetag kommen einige Freunde zu Besuch, die uns traditionell ein paar Kilometer auf unserer Tour begleiten. Felix ist am Vorabend nach einer sehr langen Tagesetappe bei mir eingetroffen und wir freuen uns beide, dass es nun richtig los geht. Wir sammeln auch einen weiteren Felix ein, einen ehemaligen Arbeitskollegen von mir. Er radelt die erste Woche mit uns und fährt dann aus Tschechien oder Österreich mit dem Zug zurück nach Hause.

Abschiedskomitee

Abschiedskomitee

Felix S., Valentin, Felix K.

Felix S., Valentin, Felix K.

Es wird wirklich Zeit, dass die Reise los geht. Wer so ein Projekt schon einmal begonnen hat, weiß vielleicht was ich meine. Die zahlreichen Vorbereitungen in Hinblick auf Route, Ausrüstungsgegenstände und Einreiseformalitäten sind nur ein Teil des eigentlich recht interessanten Prozesses der Vorfreude. Irgendwann sind aber auch die Arbeits-Abwesenheit, die Auslands-Krankenversicherung und die Zahlung von Rechnungen geklärt. Und dann scharrt man noch tage- oder wochenlang mit den Füßen und wartet. Wartet, dass man endlich in eine neue, unbekannte Welt ein- und abtauchen kann. Eine Welt des Vagabundendaseins, bei dem jeder Tag aufs neue Überraschungen bringt und ein jeder Morgen voller Ungewissheit ist, wo man denn die kommende Nacht verbringen wird.
Ganz so poetisch ist unser erster Tag allerdings nicht. Wir haben nämlich doch eine Übernachtung im Voraus geplant. Die Eltern einer guten Freundin von Felix umsorgen uns in Unterfranken mütterlich und ermöglichen uns noch einen Hauch Luxus bevor wir in den kommenden Tagen eher auf Wildzelten zurück greifen müssen. Vielen Dank für die Gastfreundschaft!

Gemütliche Strecke am Main

Gemütliche Strecke am Main

Die Trimburg in Elfershausen

Die Trimburg in Elfershausen

Mal fahren wir quer über die Berge, mal in der Ebene mit schönem Rückenwind am Main entlang und dann wieder auf abgelegenen Waldwegen durch die Prärie. Schöne Städte wie Schweinfurt, Bamberg und Bayreuth liegen auf unserem Weg. Und wie so oft ist es erstaunlich wie viele unentdeckte Bauwerke bereits in Deutschland nur darauf warten entdeckt und erfahren zu werden.

Das Rathaus in Schweinfurt

Das Rathaus in Schweinfurt

Blick auf die Inselstadt in Bamberg

Blick auf die Inselstadt in Bamberg

Ich freue mich, dass wir unterwegs sind. Richtig realisiert habe ich das “jeden Tag Radfahren in den nächsten drei Monaten” zwar noch nicht ganz, aber dieses Reisegefühl braucht erfahrungsgemäß ein wenig Zeit, denn eine solche Reise ist eigentlich ein Musterbeispiel für den Leitsatz “viele kleine Schritte führen ans Ziel”. Dass sich das große Ganze am Anfang noch nicht richtig greifen lässt, scheint nur verständlich.

Uns erwarten zahlreiche Steigungen im Spessart und in der Frankenjura

Uns erwarten zahlreiche Steigungen im Spessart und in der Frankenjura

Am zweiten Abend fragen wir bei einem Bauern, ob wir auf seinem Hof zelten können. Er murmelt unverständliche Laute, bedeutet uns aber, dass wir uns einen Platz aussuchen können. Das “langsam in neue Kulturen eintauchen” beginnt bereits im tiefen Bayern.

Die ersten drei Tage sind wir mit jeweils über 120 Tageskilometern gut voran gekommen, wenn auch die Etappen durch den Verkehr und starke Steigungen nicht immer ganz einfach sind. Wir essen viel und oft und bisher mangelt es uns an nichts.
Morgen werden wir nach Tschechien einreisen und unsere Route entgegen der ursprünglichen Planung etwas nach Süden verschieben sowie den Prag-Schlenker auslassen, um schneller in wärme Gefilde eintauchen zu können.


10 Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ja herrlich, wie schnell du schon Bilder und Text lieferst… lass dir dadurch ja nicht deine / eure freie und so wertvolle Zeit rauben. Ich bitte dich.

    Aber du bist groß und wirst schon wissen was du machst… ich freue mich Euch drei auf den Bikes zu sehen. Bei mir ist es selbst in wenigen Tagen soweit. Ich kann sehr gut verstehen was du meinst, wenn du schreibst:

    “Und dann scharrt man noch tage- oder wochenlang mit den Füßen und wartet. Wartet, dass man endlich in eine neue, unbekannte Welt ein- und abtauchen kann. Eine Welt des Vagabundendaseins, bei dem jeder Tag aufs neue Überraschungen bringt und ein jeder Morgen voller Ungewissheit ist, wo man denn die kommende Nacht verbringen wird.”

    Du hast mir aus der Seele gesprochen.

    Alles Gute Euch weiterhin und bis zum nächsten Mal hier.
    Klasse Bilder übrigens – du (oder der, der sie geknippst hat, besitzt ein gutes Foto_Auge)

    Peace and Out
    Alexandros

  2. Hallo Radler,
    gut ,euer neuer Plan mit dem Ziel mehr Sonne zu haben.
    Danke Valentin für die frühen Fotos und Berichte.Da können wir schauend bei euch sein.
    Gute Fahrt
    Franziska Kelberlau

  3. Das ist ja eine wunderschöne Deutschlandtour. – Bis jetzt.- Noch eine schöne gemeinsame Reise und
    hoffentlich findet ihr öfter mal nette Leute, die euch mal zwischendurch ein klein wenig Luxus gönnen .
    Alles Gute,
    Nicole

  4. ja D ist scheen! Danke für die frühen Berichte und schönen Fotos!
    Zu dritt macht es sicher Spaß und bald wird es auch wärmer.
    liebe Grüße
    Mama
    Ps ich stecke in den Thailandvorbereitungen und bin schon ganz aufgeregt

  5. Das sind ja jede menge Wasserfotos! Also eine Challenge: das nächste Wasserfoto bitte mit mindestens einem Kopf, der gerade noch über der Wasserlinie zu sehen ist :-)

    Alles Gute!
    Ingo

  6. Hallo Valli
    So schön von euch zu lesen, hab schon ein paarmal herzlich gelacht. Ein bisschen Sonne und Wärme wuerde ich euch gerne schicken, hier ist’s fast zuviel!! Weiterhin viel Spaß und tolle Erlebnisse wünscht euch die Frau mit dem dauerroten Kopf aus Costa Rica

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