In Trance

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Renovierungsbedürftiges Haus in Tschechien

Renovierungsbedürftiges Haus in Tschechien

Von morgens bis abends, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, kurbeln unsere Beine wie die Kolben einer Dampflokomotive. Aber es scheint selbstverständlich zu sein, auch der Körper hat sich schon daran gewöhnt. Ob er nun zwei Stunden oder einen ganzen Tag in die Pedale treten muss, ist ihm fast egal. Ein Erschöpfungszustand tritt, wenn überhaupt, nur ganz gemächlich ein. Diese Kontinuität auf dem Rad bringt uns zügig voran und so wechseln wir die Länder in diesen Tagen öfter als ich meine Unterhose. Das ist allerdings eher dem konsequenten Wildzelten ohne Waschmöglichkeit geschuldet.

Felix (mein ehemaliger Arbeitskollege) hat uns verlassen und so sind wir nun nur noch zu zweit unterwegs. Vielleicht ist das nun der richtige, echte Beginn unserer Reise und die Bewährungsprobe für unsere Konstellation. Bislang habe ich da aber nicht viele Gründe zum Zweifel, denn unter kulinarischen, planerischen, konditionellen und geistigen Aspekten harmonieren wir recht gut.

An unserem fünften Reisetag erblicken wir dann auch erstmals die Sonne, die sich zuvor nur hinter Nebelschwaden und Regenwolken versteckt hielt. Während die Nacht noch kühl war und das Thermometer beim Sonnenaufgang um kurz vor sechs noch leichte Minusgrade zeigte, heizt uns die Sonne ab dem Mittag richtig ein und lässt uns das Budweiser in Budweis gleich doppelt genießen. So kann es gerne weiter gehen.

In Österreich haben wir, wie so oft, die Wahl zwischen einer viel befahrenen Bundesstraße, die zwar landschaftlich nicht so schön ist, man dafür aber schnell voran kommt, und einer kleineren Straße durch kleine Ortschaften. Und auch wie fast immer stellt sich diese vermeintliche Abkürzung dann als Umweg hinaus, denn auf der Karte sieht man eben höchstens Serpentinen, aber nicht, dass eine 13%ige schnurgerade Steigung der nächsten folgt. Wir erreichen aber trotzdem schließlich Krems an der Donau und folgen dem Donauradweg bis Wien. Dieser Radweg ist ein echter Segen: gut ausgebaut, perfekt asphaltiert, mit Wegweisern, Schildern und Restaurants übersät. Im Sommer muss hier richtig viel los sein, aber jetzt im März sind wir die jüngsten Radfahrer auf dem Radweg. Und die einzigen wenigen, die ohne Motor fahren. E-Bikes finden bei der älteren Generation offensichtlich großen Anklang.

Beschilderung Donauradweg

Immer wieder liegen interessante Dinge in der Nähe des Radweges.

Diese Rennradgruppe überholte uns auf dem Donauradweg, nur um anschließend genau unsere Geschwindigkeit weiter zu fahren. Dafür mussten wir uns dann über 30 km lang ihre Hintern ansehen.

Diese Rennradgruppe überholte uns auf dem Donauradweg, nur um anschließend genau unsere Geschwindigkeit weiter zu fahren. Dafür mussten wir uns dann über 30 km lang ihre Hintern ansehen.

Ein Stehpaddler auf der Donau

Ein Stehpaddler auf der Donau

Tolle Beschilderung der Radwege in Wien.

Sehr vorbildliche Beschilderung der Radwege in Wien.


4 Kommentare zu diesem Artikel

  1. “dass eine 13%ige schnurgerade Steigung der nächsten folgt” – Was bin ich froh! Prag zu besichtigen war eine gute Wahl!
    Aber danke für die spannenden 4 Tage!
    Euch weiterhin schöne Radwege und immer viel Rückenwind ;)

  2. “Diese Kontinuität auf dem Rad bringt uns zügig voran und so wechseln wir die Länder in diesen Tagen öfter als ich meine Unterhose.”

    Wer hätte es gedacht. ;-)
    Schön zu lesen, dass eure Tour super läuft und Ihr jeden Tag genießt.
    Bei uns ist nun nach viel Sonne, pünktlich zum Wochenende, wieder der graue Himmel da. Also sei euch die Sonne gegönnt.

    Viel Spaß euch weiter hin.

  3. Bin grad schon neidisch auf die Radwege! :) Im Sommer kann man dort aber bestimmt auch nicht wirklich Radfahren, wenn das ähnlich wie der Mainuferweg ist. Genießt es! :)

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