Das erste Kapitel ist abgeschlossen. Wir haben das geografische Europa durchquert und werden die nächsten Wochen in der Türkei verbringen.
Die letzten Tage in Rumänien und Bulgarien waren von tollem Wetter und netten Begegnungen geprägt. Nach zwei Wochen im Nomaden-Modus hat sich auch unsere Routine eingestellt. Ich weiß genau an welcher Stelle welcher Ausrüstungsgegenstand verstaut ist und das Einrichten des Nachtlagers geht innerhalb von wenigen Minuten vonstatten. Gerne und oft versuchen wir irgendwo „wild“ zu zelten. Dabei fahren wir bis etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang und halten derweil schon Ausschau nach einem geeigneten Platz. Dieser ist am besten relativ weit von der Straße entfernt und bietet durch Bäume oder Erhöhungen auch einen Sichtschutz. Als besondere Boni gelten ein weicher, ebener Grasboden, eine Wasserstelle und der Blick auf den Sonnenuntergang. Einen solchen Hauptgewinn landen wir aber nur selten.
„Entdeckt“ werden wir fast nie, am ehesten aber noch durch Bauern oder Schäfer, die unsere Anwesenheit stillschweigend tolerieren. Immerhin sind wir ja auch schon wieder auf den Rädern bevor sie morgens aufstehen.
Wir verbringen mehr Tage in Rumänien als in jedem vorherigen Land dieser Tour. Insbesondere das Wochenende, auch auf dem Land, ähnelt dem Unsrigen in Deutschland. Samstags riecht man frisch gemähtes Gras, Besorgungen werden getätigt, Holzscheite werden gespalten und Gartenabfälle weggefahren. Allerdings hier teilweise mit der Pferdekutsche. Der Sonntag ist dann ruhiger. Es gibt kaum Verkehr und die vielen gläubigen Menschen pilgern zur Kirche oder sitzen an der Straße, um sich zu unterhalten. Oder zu betrinken, wie wir merken, als sich eine Bier trinkende Meute beim Müsli-Frühstück am Sonntagmorgen um uns versammelt.
Am ersten April erreichen wir Burgas, eine große bulgarische Touristenstadt am Schwarzen Meer, das Felix und ich beide zum ersten Mal sehen. Der Stadt selber können wir nichts abgewinnen. Der Verkehr, riesige, graue Hotelkomplexe und ein riesiger Frachthafen versprühen wenig Reiz. Ein paar Kilometer außerhalb der Stadt entdecken wir dann aber dann ein kleines Örtchen mit Strandzugang. Felix spricht schon seit Tagen vom ersten Bad im Meer und setzt das gleich, auch trotz „Baden verboten“-Schild, in die Tat um. Man kann es sich denken, es war wohl relativ kalt!
Wie man an der folgenden Tabelle erkennen kann, waren unsere Tagesetappen bisher relativ lang und einen Ruhetag haben wir auch noch nicht eingelegt. Wir wollen diesen Puffer nutzen, um etwas mehr Zeit an den schönen Orten verbringen zu können, die wir in den nächsten Tagen und Wochen erreichen werden.
Tag | Datum | Distanz | Land | Übernachtungsort | Übernachtungstyp |
1 | 16.03.2014 | 124 km | Deutschland | Elfershausen | Privat |
2 | 17.03.2014 | 131 km | Deutschland | Pilgerndorf | Wildzelten |
3 | 18.03.2014 | 120 km | Deutschland | Waidhaus | Hotel |
4 | 19.03.2014 | 127 km | Tschechien | Horazdovice | Wildzelten |
5 | 20.03.2014 | 140 km | Österreich | Waldenstein | Wildzelten |
6 | 21.03.2014 | 161 km | Österreich | Wien | Privat |
7 | 22.03.2014 | 113 km | Slowakei | Samorin | Hotel |
8 | 23.03.2014 | 180 km | Ungarn | Budapest | Hotel |
9 | 24.03.2014 | 122 km | Ungarn | Lakitelek | Wildzelten |
10 | 25.03.2014 | 153 km | Rumänien | Arad | Hotel |
11 | 26.03.2014 | 120 km | Rumänien | Tisa | Wildzelten |
12 | 27.03.2014 | 142 km | Rumänien | Sugag | Wildzelten |
13 | 28.03.2014 | 140 km | Rumänien | Brezoi | Hotel |
14 | 29.03.2014 | 118 km | Rumänien | Catanele | Wildzelten |
15 | 30.03.2014 | 171 km | Bulgarien | Ruse | Hotel |
16 | 31.03.2014 | 133 km | Bulgarien | Kalnovo | Wildzelten |
17 | 01.04.2014 | 130 km | Bulgarien | Marinka | Wildzelten |
18 | 02.04.2014 | 137 km | Türkei | Pazarli | Wildzelten |
Auf meiner Lenkertasche habe ich einen Zettel mit in verschiedene Sprachen übersetzten Fragen an die einheimischen Menschen, weil ich sie gerne für eine Video-Dokumentation der Reise interviewen möchte. Darunter ist auch die Frage: „Was bedeutet Glück für dich?“. Wenn ich mir beim Fahren einer monotonen Strecke versuche die Übersetzungen einzuprägen, komme ich darauf mir selbst diese Frage zu stellen. Und das ist relativ deutlich: Glück ist für mich die Möglichkeit zu haben eine Reise wie diese machen zu können. Rückhalt in der Heimat zu haben und trotzdem für einen begrenzten Zeitraum Brücken abzureißen, Platz für neue Eindrücke zu schaffen und fremde Kulturen aufsaugen. Das ist Glück und ein besonders intensives Ausleben von Freiheit.
Hi,
sehr schöne Bilder! Das etwas Mehr an Equipment scheint sich zu lohnen. Aber macht mal ein bisschen langsam. Wenn ihr weiter so Strecke macht seid ihr Ostern ja zuhause
Viele Grüße und weiterhin eine tolle Reise,
Steven
Ihr Beiden – eben noch im Schnee und jetzt schon in der Wärme. Es ist echt so spannend, das alles zu verfolgen!
Übrigens finde ich das Bild von Felix in der Umkleidekabine am Strand echt total gelungen… sieht so professionell aus!
Und Valentin, ich finde das mit der Video-Dokumentation echt ne tolle Idee – würde mich interessieren, welche Antworten du auf die Frage nach dem Glück bekommst!
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Übernachtungstyp: Privat ist viel zu selten!
GOGO: Mehr Leute kennenlernen!
Danke für die Tabelle, freut mich zu sehen, wie ihr auch mal unter 150km macht (Ich will da keine hm sehen!!11)
Ich merk nach meiner kleinen Tour mit euch bei meinen “Täglichen”-Bürowegen echt, wie ich im Schnitt 2-3km/h schneller bin als vorher 8)
Euch noch weiterhin viel Rückenwind
ps.
Art!
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Bewunderung! Was ihr geschafft habt in so kurzer Zeit und seht doch so vergnügt aus
Greetings travellers!
I’m the guy with the Met Focus helmet on the picture above.
I was very happy to help you with directions and other advices.
I hope you will return to Romania and be sure to pass the Fagaras mountains through the Transfagarasan road (DN7c), which is one of the most spectacular roads in Europe.
It is open only during summer time.
I will be happy to offer you a place to stay for a night (or two) in the Corbeni village (Arges County).
Safe travels!
18 Tage am Stück seid ihr durchgeradelt. Grandios.
Wäre mir sogar zu viel, obwohl ich diese Erfahrung (ein paar Tage weniger) schon selbst hinter mir habe.
Zu deiner Frage, auf meiner Page – bin noch in Deutschland. Jetzt gerade in Berlin zu Besuch bei Freunden,
mich verabschieden, denn bei der nächsten Tour möchte ich gar nicht über 100 km Tagesetappe pedalen. Ich kenne Europa kaum,
war in den Ländern (die meine Strecke ebnen) nur als Kind und wie du es so schön formuliert, ist Glück auch die Freiheit seine freie Zeit
mit dem Aufsaugen von fremden Kulturen zu verbringen.
Ich mache mich morgen von Berlin aus auf den Weg nach Stuttgart um zur http://www.messe-stuttgart.de/fairhandeln/
Danach geht es weiter nach Ravensburg, die Rad-Taschen sind gepackt und auch ich bin ready…
Lasst es Euch gut gehen und gönnt Euch sobald die schönen Orte euch umgeben, die verdiente Auszeit!
Alexandros, gerade aus der Hauptstadt
Peace