Viel zu erzählen gibt es eigentlich nicht, denn unsere Tage laufen zur Zeit größtenteils nach dem selben Schema ab: Kurz nach Sonnenaufgang aufstehen, losfahren, etwas frühstücken, am Mittag an einer Raststätte Kebap mit Reis essen, fahren, zu Abend essen, Zelte aufbauen, schlafen. Dazwischen liegen viele Kilometer durch plattes, heißes Wüstengebiet – für das Auge auf Dauer relativ unattraktiv. Dafür schaltet der Kopf herrlich gut ab, wenn man auf dem gut asphaltierten Seitenstreifen einfach stumpf geradeaus fährt, weder den Verkehr beachten, noch schalten oder bremsen muss, und einfach die Gedanken kreisen lässt. Für mich ist das eine Art Meditation.
Eine größere Stadt zu erreichen bedeutet neben dem wohltuenden Komfort auch oft eine Verwässerung der Ursprünglichkeit. Wenn wir ein kleines Dorf durchfahren, können wir genau bestimmen, wie die Menschen uns wahrnehmen. Und da da die erste Frage immer ist, wo wir denn herkommen, repräsentiert man mit jeder Verhaltensweise auch sein Land und prägt die Meinung über selbiges bei den Einheimischen. In einer Großstadt gibt es viele Reisende, viele Einheimische sprechen Deutsch und Englisch und es gibt schon viele Schubladen, in die Länder und Touristen gesteckt wurden. Es gibt touristisch orientierte Angebote, die nicht die Traditionen und Werte repräsentieren, sondern ein konstruiertes Fantasiegebilde, das nur der Unterhaltung dient. Ab und an ist das schön. Dennoch schätzen wir es sehr auch kleine und abgelegene Gegenden mit unseren Drahteseln zu erkunden. Hier ist es unterversorgt, dreckig und herzlich. Ursprünglich eben. Genau was ich suche.
Wir sind nun schon eine ganze Weile im Iran, und wenn man sich mit Kultur, Sprache und Lebensweise auseinander setzt, fallen so einige bemerkenswerte Aspekte auf. Persisch (Farsi) ist eine sehr poetische Sprache. Wenn zwei Iraner, die sich lange nicht gesehen haben, miteinander kommunizieren, bestehen die ersten Minuten des Gespräches aus regelrechten Gedichten, die der Lobhuldigung des Anderen dienen. Gleichermaßen gibt es in Farsi unglaublich viele Wörter und Redewendungen, die „danke“ ausdrücken. Dazu gehören zum Beispiel:
• Ich bin der Staub unter deinen Füßen (wird von LKW-Fahrern benutzt)
• Ich würde mich für dich schlachten lassen
• Ich bin dein Diener
• Die gute Seite deiner Persönlichkeit spricht mich heilig
• Ich bin die Nummer auf der Sohle deines Schuhes
Wie man deutlich sehen kann, beruht das Miteinander darauf sich selbst zu unterwerfen und den anderen in seinem Tun zu bestärken. Das zeigt auch die folgende Konversation:
Person 1: Du siehst toll aus in diesem Hemd!
Person 2: Oh nein, das sind nur deine Augen, die das so sehen!
Ein Iraner würde niemals nach dem Öffnen einer Tür zuerst durchgehen. Selbstverständlich lässt er seine Begleitung vor. Nicht selten kommt es vor, dass die zweite Person sich aber nicht so übergeordnet fühlen will und der öffnenden Person den Vortritt lässt. Diese kann sich damit aber nun gar nicht arrangieren. Schließlich entbrennt ein Kampf wer denn nun den anderen vorlassen darf. Die konfliktschonende Lösung: Beide gehen gleichzeitig durch.
Meine Herren, was ist das denn bitte für ein Wahnsinns-Foto vom Sternenhimmel!?!?!?!
Danke für die tollen Bilder und Berichte.
Wow…tolle Eindrücke.
Das Foto auf dem ihr zwischen den Ruinen zeltet ist super.
Lasst es euch weiter gut gehen auf den verlassenen und gut asphaltierten Straßen!
Hallo Felix,
Mussten Glückwünsche für dich schon einmal eine solche Entfernung zurücklegen, durch Flusstäler, über Gebirgspässe und durch die Wüste? – Wir gratulieren dir herzlich zum Geburtstag!
Wieder mal ein eindrucksvoller Bericht
.Ich habe den Eindruck, ihr kommt jetzt innerlich an euer Ziel. Das freut uns für euch und wir wünschen euch dass sich die meditativen Momente mehren.
Axel und Franziska
Hallo Felix und Valentin, das ist schon sehr beeindruckend, was ihr leistet. 6500 km habt ihr schon geschafft. Wow, Respekt.
Wie weit werdet ihr wohl noch radeln? Bleibt gesund und habt noch viel Freude an eurer traumhaften Reise.
Wirklich schöne Berichte und Fotos. Danke, dass wir hier so viel Schönes von der Welt sehen dürfen, die ihr mit Charm und Rad “erobert”
LG Nicole
Lieber Felix, lieber Valentin,
Hut ab vor eurer Leistung, so viele Kilometer in 2 Monaten, das schaffen nur wenige! Mit großem Interesse haben wir die Berichte gelesen und die Fotos geben einen guten Eindruck von Land und Leuten wider. Mal gespannt, wie euch der Oman gefällt. Wir waren letztes Jahr begeistert von der Vielfalt und vor allem den Wüsten – sind aber ganz bequem mit den Jeeps gefahren.
Weiterhin alles Gute, bleibt gesund und genießt den Rest eurer Tour.
Wiltrud und Horst